An der Hinterwand der Keilbeinhöhle ziehen die beiden -vielleicht wichtigsten- Gefäße des Kopfes in das Gehirn. Die beiden Arterien, im Fachbegriff "Arteria carotis interna", kurz ACI genannt, versorgen die größten Anteile unseres Gehirns, stehen unter enormen Druck und dürfen unter keinen Umständen verletzt werden.
Um bei Eingriffen in dieser Region nicht nur von Landmarken und Erfahrung abhängig zu sein, haben wir gemeinsam mit dem Hersteller Karl Storz seit 2014 ein Verfahren eingesetzt, welches mit fluoreszierenden Farbstoffen und einem speziellen Filter im Endoskop die Gefäße auch durch millimeterdicken Knochen durchscheinen lässt. So hat der Operateur noch eine weitere, sehr verlässliche Information (eine sogenannte Klasse 1 Landmarke) zur Verfügung, wenn er beispielsweise die Hinterwand der Keilbeinhöhle auf dem Weg zum "petroclivalen Winkel" eröffnen muss.
Dieses Verfahren hat inzwischen Eingang in die sehr seltenen, aber umso risikoreichen Zugänge zur mittleren Schädelbasis gefunden.